Langer Einsatz für das THW Gifhorn nach Zugunglück bei Leiferde

Die Kollision von zwei Güterzügen sorgte für den größten Einsatz in diesem Jahr für unseren Ortsverband.

Am Abend des 17. Novembers ist ein aus 25 Kesselwagen bestehender Güterzug auf einen anderen Güterzug aufgefahren, welcher vor einem Signal hielt. Durch die Kollision sind vier der mit Propan befüllten Kesselwagen umgekippt wodurch einer von ihnen Leck schlug. Der Lokführer des auffahrenden Zuges wurde dabei leicht verletzt. Die Feuerwehr konnte ihn in kurzer Zeit aus der Lok befreien, bevor sie den Bereich aufgrund des austretenden Propangases großflächig absperren mussten.

Freitag, 18.11.2022:

Seit den Morgenstunden des 18. November ist vom THW Gifhorn ein Fachberater bei der Einsatzleitung vor Ort. Am Nachmittag wird die FGr Elektroversorgung (FGr E) und die Bergungsgruppe (B) alarmiert. Auftrag: Aufbau eines Stromnetzes an der gesamten Unfallstelle mitten im Wald und Aufbau von Beleuchtung. Dazu wurden mehrere hundert Meter Stromkabel verlegt und vier 2000 W Metalldampflampen sowie einige Halogenstrahler in die Bäume gehängt.

Samstag, 19.11.2022:

Die FGr Elektroversorgung transportierte ihre große Netzersatzanlage an die Einsatzstelle, wo kurz zuvor eine geschotterte Fläche für den Stromerzeuger aufgeschüttet und planiert wurde. Ab diesem Zeitpunkt waren von der FGr E durgehend zwei Personen vor Ort, welche Ansprechpartner für sämtliche Themen rund um das Thema Elektro waren und die Betriebsüberwachung für die Netzersatzanlage sicherstellten. Gegen Abend wurde die Bergungsgruppe gerufen, um aus dem Einsatzgerüstsystem (EGS) zwei Stege an die Bahntrasse zu bauen. Aufgrund von hoher Gaskonzentration an der Einsatzstelle musste der Einsatz jedoch abgebrochen werden.

Die Fachgruppe Materialwirtschaft vom THW Salzgitter kam mit ihrem Kipper und einer mobilen Tankstelle, um die Netzersatzanlage sowie die Gerätschaften der Feuerwehren zu betanken. Die Fachgruppe Räumen aus Braunschweig unterstützte bei den Schotterarbeiten zur Befestigung der Wege, da die Unglückstelle mitten in einem großen Waldgebiet lag.

Die Werkfeuerwehren der TUIS (Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem) begannen die Waggons zu entleeren. Dies gestaltete sich schwierig, da bei den niedrigen Temperaturen das Propan nicht schnell genug in den gasförmigen Zustand wechselte.

Sonntag, 20.11.2022:

Die Bergungsgruppe führte den am Vortag abgebrochenen Einsatz zu Ende und baute die Stege aus dem EGS auf. Die FGr Elektroversorgung verlegte weitere Kabel und passte das Stromnetz immer wieder der Einsatzlage an. Für die FGr E wurde vor Ort ein Zelt eingerichtet, welches als Materiallager und Aufenthaltsraum diente.

Die Fachgruppe Materialwirtschaft vom THW Salzgitter betankte die Netzersatzanlage sowie die Gerätschaften der Feuerwehren. Die Fachgruppe Räumen aus Braunschweig unterstützte bei den Schotterarbeiten zur Befestigung der Wege.

Montag, 21.11.2022:

Die FGr E stellte die Betriebsüberwachung sicher. Die Fachgruppe Materialwirtschaft vom THW Salzgitter betankte die Netzersatzanlage sowie die Gerätschaften der Feuerwehren. Die Fachgruppe Räumen aus Braunschweig unterstützte bei den Schotterarbeiten zur Befestigung der Wege.

Die Werkfeuerwehren begannen das Gas kontrolliert mit mehreren Spezialfackeln abzubrennen.

Dienstag, 22.11.2022:

Gegen Abend wurden durch die Bergungsgruppe zwei weitere Stege aus dem EGS an der Bahntrasse aufgebaut. Die FGr E stellte die Betriebsüberwachung sicher. Die Fachgruppe Materialwirtschaft vom tHW Salzgitter betankte die Netzersatzanlage sowie die Gerätschaften der Feuerwehren.

Mittwoch, 23.11.2022:

Die FGr E stellte die Betriebsüberwachung sicher. Die Fachgruppe Materialwirtschaft vom THW Salzgitter betankte die Netzersatzanlage sowie die Gerätschaften der Feuerwehren.

Donnerstag, 24.11.2022:

Die Bergungsgruppe baute aus dem EGS einen sogenannten Gleiswagen. Dieser diente den Feuerwehren zum Transport von Material und Personal auf den Schienen. Der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius kam zur Einsatzstelle, um sich zu informieren und den Einsatzkräften seinen Dank auszusprechen.

Freitag, 25.11.2022:

Die FGr E stellte die Betriebsüberwachung sicher. Die Fachgruppe Materialwirtschaft vom THW Salzgitter betankte die Netzersatzanlage sowie die Gerätschaften der Feuerwehren.

Samstag, 26.11.2022:

Nach tagelangem Abpumpen und Abfackeln des Gases konnte der Feuerwehreinsatz gegen Mittag beendet werden. Dadurch konnte die Bahn mit der Bergung der Waggons und der Lok beginnen.

Sonntag, 27.11.2022:

Einsatzkräfte vom THW aus Braunschweig kommen zur Unterstützung der Bahn. Die Braunschweiger besetzen regulär den Hilfszug der Deutschen Bahn und sind speziell auf die Bergung von Zügen ausgebildet.

Montag, 28.11.2022:

Die Deutsche Bahn und Kräfte vom THW Braunschweig bergen die Züge. Die FGr E stellt auch in dieser Zeit die Stromversorgung vor Ort sicher.

Dienstag, 29.11.2022:

Die Deutsche Bahn hat die Stromversorgung mit einem gemieteten Aggregat übernommen. Die FGr E verlegt ihr Aggregat zurück in die Unterkunft. Scheinwerfer und Leitungen bleiben vor Ort.

Mittwoch, 30.11.2022 – Samstag, 03.12.2022:

Die FGr E kontrolliert das Material an der Einsatzstelle täglich und auf Anfragen der Bahn.

Sonntag, 04.12.2022:

Die Fachgruppen Elektroversorgung und Notversorgung/Notinstandsetzung (N) bauen sämtliches Material an der Einsatzstelle zurück. In der Unterkunft werden alle Kabel gereinigt und die Fahrzeuge gewaschen. Damit geht der Einsatz nach insgesamt 17 Tagen zu Ende.

Der Einsatz in Zahlen:

Neben dem Ortsverband Gifhorn waren weitere THW-Ortsverbände zur Unterstützung im Einsatz:  Die Ortsverbänden Braunschweig und Salzgitter, die FGr Elektroversorgung aus Sarstedt mit Personal und Maschinisten sowie der Ortsverband Wolfsburg, dessen Fachberater in der Einsatzleitung unterstützte. Der Ortsverband Achim hat die Braunschweiger Kräfte bei der Bergung durch das Zuführen von Gerät unterstützt. Damit waren sechs THW-Ortsverbände im Einsatz

Insgesamt wurden im Einsatz über 1.000 Meter Kabel verlegt, die Netzersatzanlage hat in dem gesamten Zeitraum über 2.500 Liter Diesel verbraucht, die Helfer des Ortsverbandes Gifhorn leisteten über 1.000 Einsatzstunden und die Fahrzeuge kamen auf über 1.500 gefahrene Kilometer.


Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.




Suche

Suchen Sie hier nach einer aktuellen Mitteilung: