Nachtübung verlangt den Nachwuchshelfern einiges ab

Im Rahmen des Bezirksjugendlagers konnte der THW-Nachwuchs zeigen, was er schon kann. Kurz nachdem alle schlafen gegangen waren, erklang der Alarm und eine ereignisreiche Nachtübung begann...

„Einsatz! Aufstehen! Sachen anziehen und antreten!“, rufen Benedikt Rosenthal und seine Kollegen in die sieben Zelte der 60 schlafenden Jugendlichen, um diese zu wecken. Eine Stunde vorher wurden alle planmäßig ins Bett geschickt um zu schlafen. Obwohl noch nicht alle Jugendlichen schliefen, dauerte es durchaus bei dem ein paar der anderen, bis er seine Einsatzsachen gefunden und angezogen hatte. „Wir haben einen Einsatz und müssen dort so schnell wie möglich hin! Verteilt euch schnell auf alle Autos, damit wir losfahren können.“, erklärt Rosenthal den Jugendlichen, als sie sich vor ihm versammelten.

Anschließend fuhren alle Jugendlichen in den Autos mit Blaulicht und Martinshorn durch Hildesheim zur Einsatzstelle. Hierzu diente der städtische Bauhof, der freundlicherweise hierfür zur Verfügung gestellt wurde. Nils Loest, Jugendbetreuer im Ortsverband Wolfenbüttel und Rene Schlamm aus dem OV Hildesheim hatten die Übung geplant und sich einiges überlegt.

An der Einsatzstelle angekommen, mussten die Jugendlichen sich nun in sechs Gruppen aufteilen und je einen Truppführer und einen Melder bestimmen. Nachdem dies geschehen war, wurde den Jugendlichen eröffnet, dass es eine Gasexplosion gegeben habe und sie nun das Gelände nach Verletzten absuchen und diese bergen müssen. Hoch motiviert bildeten sich rasch zwei Großgruppen, um das riesige Gelände abzusuchen. „Wir haben heute die Flächensuche trainiert und die Jugendlichen sollten das Gelernte gleich einmal anwenden.“, erklärt der „Einsatzleiter“ Benedikt Rosenthal. Jede Gruppe wurde von ausgebildeten Helfern des THW begleitet, die darauf achteten, dass die Jugendlichen nicht grobe Fehler machen, die sie, ihre Kameraden oder auch die Verletztendarsteller von der Realistischen-Unfall-Darstellung (RUND) verletzen könnten. 

Ca. 30 Minuten nach Erreichen der Einsatzstelle wurde die erste verletzte Person gefunden und zur Verletztensammelstelle abtransportiert. Auch die vier anderen vermissten Personen wurden schnell gefunden und versorgt. „Ich musste den Darsteller sogar wiederbeleben“, erklärt Ole Klatte von der THW-Jugend Sarstedt, „ als wir ihn gefunden haben , war er noch kurz ansprechbar und wurde dann bewusstlos. Als ich merkte, dass er keinen Puls mehr hat, habe ich mit der Herzlungenwiederbelebung angefangen. Natürlich habe ich nicht richtig gedrückt, da ich ja wusste er tut nur so. Aber es hat Spaß gemacht!.“

Eine weitere Verletzte wurde in ein Betonrohr geschleudert und verletzte sich dabei am Arm. Ein anderer lag in einem Abwasserrohr und hatte einen offenen Bruch auf seinem Bein aufgemalt. Der vierte RUND-Darsteller lief über das Gelände des Bauhofes und rief blutend und bleich nach seinem Freund Leo. Heiner Behre , ebenfalls ein Junghelfer aus Sarstedt hatte hier seine Schwierigkeiten beim Beruhigen, bewies aber wenig später, als dieser zusammenbrach seine Erste-Hilfe Fähigkeiten. „ Ich habe einfach das angewendet, was wir auch beim Dienst regelmäßig üben.“, erklärt der 14-jährige. Zum Schluss wurde auch noch ein Dummy gefunden, der bei der Explosion auf einen LKW geschleudert wurde.

Erschöpft und vollkommen glücklich kehrten die Jugendgruppen aus Hildesheim, Gifhorn, Sarstedt, Peine, Salzgitter und Wolfenbüttel nun in den OV Hildesheim zurück und kamen dort noch einmal zu einer Nachbesprechung zusammen. „Wir wollten es so realistisch wie möglich für die Kinder machen. Also mussten wir auch eine Nachbesprechung abhalten“, erzählt Benedikt Rosenthal. „Wir sind froh, dass alles gut geklappt hat und wir auch nichts zum meckern gefunden haben. Das zeigt uns wie gut die Ausbildung im Bezirk Braunschweig ist!“, fügt er noch hinzu. (Text: Christoph Winter)


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